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Facebook speichert Texte, auch wenn sie nicht veröffentlicht werden. Seltsamerweise findet sich in den Datenschutzbestimmungen kein konkreter Hinweis auf diese Praxis – sie fällt unter die Formulierung, dass man nur jene Daten von Nutzern sammle, die „Dinge ansehen oder in anderer Weise interagieren.“ Facebook scheint damit kein Problem zu haben, denn die News kommt von zwei eigenen Mitarbeitern, die kürzlich die Studie „Self-Censorship on Facebook“ veröffentlicht haben. Der Grund für die Neugierde des Mega-Netzwerks: Jeder nicht geteilte Text ist entgangener Traffic und ein Minuspunkt für das Geschäftsmodell.

Diese selbstzensierten Texte sind wahrscheinlich genau die, die interessant für Facebook sind, weil sie äußerst Persönliches verraten und für weitergehende und gezielte Werbeplatzierungen eine Goldgrube darstellen. Die Studie der beiden Informatiker Sauvik Das und Adam Kramer fußt auf unveröffentlichten Einträgen von 3,9 Millionen englischsprachigen Nutzern. Angeblich würden nur Metadaten analysiert (Umfang und Häufigkeit der Selbstzensur) und nicht Inhalte. 71 % der Nutzer zensierten sich demnach mindestens einmal selbst im untersuchten Zeitraum von 17 Tagen. 44 % löschten einen ihrer Kommentare auf Freundesseiten in letzter Sekunde.

 

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